Juli 2020

In Krisenzeiten die eigenen Ressourcen nutzen

Dieses Jahr hat es in sich. Neben den Krisen, die es in unserem täglichen beruflichen und familiären Umfeld gibt, kam dieses Jahr auch noch eine globale Krise auf uns zu: Corona. Wer sich davon nicht unterkriegen lassen will und mit positivem Blick im Hier und Jetzt sein als auch in die Zukunft schauen will, benötigt genug eigene Ressourcen.
Laut der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz setzt sich unsere psychosoziale Gesundheit zusammen aus einem stabilen Selbstwertgefühl, einem positiven Verhältnis zum eigenen Körper, der Fähigkeit zu Freundschaft und sozialen Beziehungen, intakte Umgebungsbedingungen und Umwelt, einer sinnvollen Arbeit und gesunden Arbeitsbeziehungen, Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung, einer lebenswerten Gegenwart und der begründeten Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. Diese genannten Faktoren sind psychosoziale Ressourcen.
Unsere persönlichen Ressourcen helfen uns, bereits die Entstehung von Stress zu vermeiden und mit bestehendem Stress konstruktiver umzugehen. Fehlen persönliche Ressourcen, wie ein gesundes Vertrauen in eigene Fähigkeiten und die Bewusstheit über die eigene Wirksamkeit (Selbstwirksamkeit), Optimismus, soziale Beziehungen und Unterstützung sowie Resilienz, geraten wir schneller in Stress. Unsere Resilienz-Fähigkeit und Stressresistenz lassen sich aber stärken!
Resilienz bezeichnete ursprünglich die Fähigkeit, Extremsituationen durchzustehen, ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Neurowissenschaftler Raffael Kalisch beschreibt diese Fähigkeit wie folgt: „Sie (die Resilienz), ist kein Schutzschild, sondern eine Form der Aktivität. Resilient sind nicht die, die sich nicht berühren lassen, sondern die, denen es gelingt, in allem Übel auch noch ein Körnchen Gutes zu finden, die, deren neuronales Belohnungssystem auch in stressigen und belastenden Situationen noch Aktivität zeigt. Solche Menschen machen sich keine Illusionen, aber bei Ungewissheit neigen sie dazu, eher einen positiven Verlauf der Dinge anzunehmen, und sie glauben eher, dass sie selbst etwas bewirken können.“
Resilienz lässt sich also (er-)lernen. Und umso mehr wir unsere eigenen Ressourcen kennen und immer wieder aktivieren können, desto besser können wir mit Stress in krisenhaften Situationen umgehen. Das funktioniert, indem wir uns die Ressourcen aufschreiben. Notieren Sie:
Meine Ressourcen in den Bereichen:
  • Freunde
  • Familie & Partnerschaft
  • Bildung & Beruf
  • Sozialer Lebens-und Wohnraum
  • Körperliche Belastbarkeit & Fitness
  • Psychische Reserven
  • Soziale Absicherung & Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben
Teilen Sie Ihre Gedanken mit einer vertrauten Person und holen Sie sich Feedback ein. Sicher können Sie im gemeinsamen Gespräch durch die Rückmeldung der anderen Person Ihre Ressourcen ergänzen und damit erweitern.